rumänischer Jurist und Politiker; Staatspräsident (1958-1961); Ministerpräsident (1961-1974)
* 23. September 1902 Bukarest
† 9. Februar 2000 Bukarest
Herkunft
Ion Gheorghe Maurer stammte aus Bukarest und war Sohn eines Gymnasiallehrers. Er stammte von Siebenbürger Deutschen ab, war jedoch vollkommen rumänisiert und sprach selbst nicht mehr deutsch. Sein Großvater wanderte aus Schässburg in Siebenbürgen nach Altrumänien aus. Seine Mutter war Französin. Er wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf und trat später auch als Kommunist weltmännisch auf.
Ausbildung
M. studierte Jura in Bukarest (bis 1923) und Paris mit den entsprechenden Examina.
Wirken
Zunächst lebte und arbeitete M. als angesehener Rechtsanwalt in Bukarest. Er vertrat mehrere Großbanken, hat aber auch vor dem Krieg jahrelang verschiedene prominente Kommunisten in politischen Prozessen verteidigt.
Seine politische Laufbahn soll er in den Reihen der Liberalen Partei Bratianus begonnen haben, später zur radikalen Bauernpartei Junians übergewechselt sein. Der parteioffizielle Lebenslauf M.s vermerkte, dass er 1936 KP-Mitglied wurde und zweimal wegen seines Kampfes gegen die Faschisierung Rumäniens verhaftet und verurteilt wurde. 1941 war er im KZ Tirgu Jiu interniert, kam aber auf Grund seiner guten Beziehungen zu Staatschef General Antonescu bald wieder frei. Im Aug. 1944 soll er dem 1965 verstorbenen Staatspräsidenten und Parteichef Gheorghiu-Dej sowie dem späteren Diktator Nicolae Ceauşescu die ...